Tanzen in einer kaputten Welt: Naked in English Class

Warum sollte man lachen, wenn man sich auf eine Apokalypse hinzubewegt? Wieso denn nicht! Naked in English Class lassen auf ihrem fünften Album das persönliche auf das globale klatschen - mit einer Synth-Motorik, die wieder mal unwiderstehlich ist.

Am Anfang des neuen Albums steht der Reverb-getränkte Song I Can't Breathe. So überladen dieser Satz mittlerweile mit Konnotationen ist, so bringt er ein Gefühl auf den Punkt, das Politik, Kultur, Menschheit und Musik umfassen mag: denn als Taranja Wu diesen Track schrieb, waren die Black Lives Matter Demonstrationen in aller Munde, Covid-19 hat die sozialen Räume still gelegt, und die Abwesenheit von ihrem songwriting Partner Olifr M. Guz war omnipräsent. Es war der letzte Song im Aufnahmeprozess des neuen Naked in English Class Albums und es ist tonangebende Ausuferung, Statement und Meditation zu gleich. Die neue Scheibe ist härter, kantiger und lauter. Mit Verweisen auf Hüsker Dü, David Lynch, The Masonics, Delia Derbyshire und parolischen Textfetzen zementiert die Band, dass sie eine ziemlich gute Figur im Plattenregal abgibt - auch neben R&R Ikonen wie Lux Interior, Little Richard oder Patrick Fitzgerald.

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