Von Tonkunst bis zu Kampfkunst

Das Basler Stadtcasino mit seinen drei Sälen diente nicht nur der Musik, sondern auch profanen Zwecken.

Das alte Stadtcasino von 1826, das 1938 abgerissen wurde, war eher ein «Gesellschaftshaus» als ein Musikzentrum. Dieses Erbe trägt auch der 1876 eingeweihte grosse Saal mit sich. Er nennt sich zwar Musiksaal, aber er diente lange Zeit nicht nur der Musik, was immer wieder zu reden gab. Es wäre übertrieben, von einem «Kulturkampf» zu sprechen, aber es ist eine Tatsache, dass die Nutzung des Musiksaals für «aussermusikalische» Zwecke zu Auseinandersetzungen führte. Meistens zwischen der auf Mieteinnahmen angewiesenen Casino-Gesellschaft und Vertretern des Musiklebens, denen die Vorstellung ein Gräuel war, dass im Musentempel auch profaner Handel getrieben wurde. Es war ein Konflikt zwischen Hochkultur und städtischem Leben, zwischen wirtschaftsfreundlichen Pragmatikern und strengen Puristen.

zum Artikel auf bazonline.ch