
Der neue Sinfonietta-Leiter will «raus aus dem Elfenbeinturm der Bourgeoisie»
Der Schweizer Dirigent Titus Engel ist ab dieser Saison «Principal Conductor» der Basel Sinfonietta. Diesen Sonntag dirigiert er das Orchester in einem gross besetzten Programm mit Big Band und Chor.
Titus Engel, Sie haben das Programm, das Sie am Sonntag mit der Sinfonietta in Saint-Louis präsentieren, gerade bei der Ruhrtriennale gespielt. Wie ist es angekommen? Es sind drei ganz unterschiedliche Werke, und schon das erste, Sofia Gubaidulinas «Revuemusik» für Jazzband und Sinfonieorchester, kam sehr gut an. Man würde von ihr ein solches Werk kaum erwarten, aber es ist ein Juwel. Unglaublich feinsinnig, kontrastreich und auch witzig. Unser Auftrag an Michael Wertmüller ist so heraus gekommen, wie man das erwarten konnte: komplexe Rhythmen, improvisatorische Freiheiten und viel Energie. Es gab Applaus nach jedem Satz. Und «TRIO» von Simon Steen-Andersen ist ein Multimedia-Spektakel mit Big Band, Chor und Video, in dem er Filmschnipsel aus dem SWR-Archiv zu Musikthemen geschnitten und neu montiert hat.