© Dominik Plüss

Erst Systemsprenger, jetzt systemrelevant

Ob Grosskonzern oder Kleinkünstler: Alle pochen auf ihre Systemrelevanz. Wo bleiben Eigenwert von Kunst und Qualitätsdebatten?

Schlagartig wollen alle systemrelevant sein. Vor zehn Jahren waren es nur die Banken. Laut Institut für Deutsche Sprache (IDS) boomte der Begriff «Systemrelevanz» zuerst während der Finanzkrise 2008/2009. Als systemrelevant galt damals, wer unverzichtbar war für ein stabiles Wirtschafts- und Finanzsystem – und diejenigen wurden deshalb staatlich unterstützt. Too big to fail. In der Schweiz wurde «systemrelevant» zum Unwort des Jahres 2013. Begründung: Das Wort sei ein Hohn. Ein Geldinstitut müsse dem Staat nur lange genug auf der Nase herumtanzen, schon werde es für systemrelevant erklärt.

zum Artikel auf bazonline.ch