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L’Arbre Bizarre - Ortolan: Sind Vögel frei oder an den Himmel gekettet?

Auf ihrem dritten Longplayer spielen die Basler Post Punks härter auf denn je. Die Songs sind knapp, prägnant, und behandeln am liebsten die toxischen Zustände der sisypischen Arbeitskultur. Und zwar geradezu so, als ob ihnen demnächst die Luft wegbleiben würde.

Am Ende des Albums mag manch eine Hörer*in ziemlich erschöpft sein. Nach 13 Songs in bestenfalls erhöhter Lautstärke verschwimmen Tinnitus, Hässigkeit, und allerlei Bilder eines kapitalistischen Ist-Zustands zu einer erstaunlich angenehmen Mischung aus Depression, Zufriedenheit und einer Post-Blast-Clarity. Denn, ja, «Ortolan» ist das bisher härteste Album der Band und mag überrumpeln, doch es ist im Grunde genommen auch ein Album entgegen der Erschöpfung. Die vier 30something boys sind nämlich keine klassische all-male Rockkapelle mit Songs "about nothing", sondern geben sich Mühe, ihre Aussenwelt wahrzunehmen, aufzusaugen und dann auch wieder auszuspucken.

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