Flavio Karrer

Parco Palaz - Okret: Elektronische Musik zwischen G-Funk und serbischer Tradition

Der Basler Produzent Parco Palaz entzieht sich jeder stilistischen Einordnung. Elektronisch, aber nie an ein Genre gebunden, kreiert er einzigartige musikalische Hybride. Auf «Okret» setzt sich Nicola Mišić erstmals mit seinen serbischen Wurzeln und seiner langjährigen Liebe zu G-Funk auseinander – ein überraschend stringentes und reifes Werk aus 12 Tracks.

Wer ist dieser Parco Palaz? Eine Frage, die ich mir in den letzten Jahren ein paar Mal gestellt habe. Bis dato begnügte ich mich aber damit, mich zu erfreuen, wenn eine neue EP oder einzelne Tracks von ihm erschienen und meine Radiosendungen oder DJ-Sets musikalisch bereicherten. Auch wenn ich über den Basler Produzenten nicht viel wusste und man auch nicht viel erfuhr, war der Name «Parco Palaz» für mich stets mit qualitativ hochstehender und vor allem unkonventioneller elektronischer Clubmusik gekoppelt – Musik, sehr weit weg von generischen Mustern, Trends und abgelutschten Normen. Mal dominieren Breakbeats, Deephouse und Detroit-Techno-Einflüsse, mal erinnern Industrial- und Trip-Hop-Elemente an Massive Attack. Releases auf angesagten internationalen Labels wie TraTraTrax oder SNC waren die Gütesiegel. Ein neuer Track von ihm zu hören, war oft eine ähnliche Erfahrung wie das Öffnen eines Überraschungseis. Nie konnte man voraussagen, was da kommen würde.

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